Alles fing mit dem Satz meines fast 4 jährigen Sohnes an „Papa, kannst du dein Telefon weglegen und mit mir spielen?“
Ich musste also mein Online-Verhalten überdenken und kam recht schnell auf die fast vergessene Idee. Ich besorg mir ein „Dumb Phone“ um zu gewissen Zeiten nicht abgelenkt zu werden und mein Leben nicht vom Piepen und Summen meines IPhones abhängig zu machen. Ebenfalls recht schnell kam ich dabei auch auf die Schweizer Firma Punkt die ich schon vom ersten Modell ihres Einfach-Telefons und ihrer Zusammenarbeit mit Blackberry kannte.
Gedacht getan und bestellte mir das 329€ teure Punkt. MP02 in der New Generation welche sich durch eine verbesserte Tastatur und vor allem durch die neue Software „Apostrophy OS“ von der ersten Generation des MP02 welches noch mit Blackberry optimierter Software ausgeliefert wurde unterscheidet. Leider sorgten die hohen Sicherheitsoptimierungen auch dafür, dass Softwareupdates länger dauerten da sie immer wieder durch den Abgleich und das OK von Blackberry verzögert wurden. All das soll nun mit dem neuen Betriebssystem von Punkt. behoben sein.
Das MP02 zeichnet sich zunächst durch wirklich innovative und einfache Bedienung aus doch die Ernüchterung folgt schnell. Erfreut man sich zunächst noch über die Verarbeitung, Design, Klingeltöne und die außerordentlich gute Sprachqualität, wird man spätestens bei der Akkulaufzeit wieder in die bittere Realität zurück gerufen. Nicht einmal einen Tag hielt das Gerät im Test durch. Das ist für ein solch rudimentäres Telefon einfach viel zu wenig. Zumal der Hersteller Minimum eine Woche verspricht.
Auch die versprochene Signal Funktionalität ist nicht ganz einfach zu erreichen. Mit meiner Telekom-Karte habe ich es gar nicht geschafft mich bei Signal anzumelden, mit einer weiteren Karte von Vodafone gelang es mir nur nach einigem hin und her probieren die Verbindung zu Signal herzustellen. Dann allerdings funktionierte es relativ gut.
Als Fazit kann ich nur schreiben, dass die Idee wirklich gut ist, ein Telefon welches die für mich wesentlichen Funktionen beinhaltet, mit dem ich zur Not über Tethering mein iPad oder Tablet online bringen kann, mich aber ansonsten nicht ablenkt. Allerdings scheitert es kläglich an einem der wichtigsten Punkte, der Akku-Kapazität. Bei so einem Telefon will ich mir keine Gedanken um ein Ladegerät machen müssen.
So habe ich das Gerät inzwischen wieder in den Karton gepackt und werde reumütig zum iPhone zurückkehren. Ein kurzer Ausflug der mir aber eines gezeigt hat. Es ist möglich ohne Smartphone zu überleben 🙂